HILKE ECKARDT
BRETTCHENWEBERIN

Brettchenweberei

Die Kunst des Brettchenwebens ist in unserem Raum seit dem 6. Jh. v. Chr. bekannt. In der Grabkammer des Keltenfürsten von Hochdorf fanden sich Reste von Bändern in dieser Webtechnik, die schon äußerst kunstvoll gearbeitet waren. Moorfunde aus Norddeutschland datieren in das 3. Jh. n. Chr.

Beim Brettchenweben benutzt man in der Regel keinen Webstuhl, die Kette wird durch gelochte Brettchen gezogen und an den Enden gebunden, sodass man ein transportables Webstück hat. Durch Drehen der Brettchen und Einlegen eines Schussfadens entstehen vielfältige Muster, die auch heute noch faszinieren. Vorzüglich wurden Bänder, Gürtel, Riemen und Gurte in dieser Technik gefertigt, denn sie sind sehr stabil und somit belastbar. Aber auch kunstvolle Borten und Besätze, die etwas über den Status der Trägerin/ des Trägers aussagen, wurden gewebt.

Im Mittelalter erlebte die Brettchenweberei eine neue Blüte, da nun auch Seidenfäden verwendet wurden. Aus dem kirchlichen Bereich sind sehr schöne Stücke mit äußerst kunstvollen Mustern bekannt.

Bei Vorführungen zeige ich, wie gewebt wird, erkläre, wie ein Muster entsteht und gebe Informationen über den geschichtlichen Hintergrund. Es können Lesezeichen, Armbändchen, Stirnbänder und Gürtel erworben werden.